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Bei keinem Paar, das sich mit der Familienplanung beschäftigt, soll der Kinderwunsch unerfüllt bleiben. Für Frauen mit Typ-1-Diabetes kann es jedoch eine größere Herausforderung bedeuten, schwanger zu werden und eine gesunde Schwangerschaft zu erleben. Fortschrittliche Technologien wie automatisierte Insulinabgabesysteme (AID) können dabei helfen, den Kinderwunsch wahr werden zu lassen.  

Eine schwangere Frau sitzt auf dem Sofa.
Auch mit Typ-1-Diabetes können Frauen erfolgreich schwanger werden. 

Das Hauptaugenmerk liegt darauf, den Blutzuckerverlauf so nahe wie möglich an dem von gesunden Menschen zu halten. Am wichtigsten ist ein Langzeitwert – medizinisch als «HbA1c» bezeichnet – von unter 6.5 Prozent und ein nüchterner Blutzucker beim Aufwachen von unter 5.3 Millimol pro Liter (95mg/dL). Diese Werte sollte eine Frau bereits ein halbes Jahr vor der Schwangerschaft möglichst konstant halten. Eine gute Hilfe bietet hier die um ein AID erweiterte Pumpentherapie, mit der eine flache Blutzuckerkurve begünstigt wird. Mit der Anwendung sollte mindestens ein halbes Jahr vorher begonnen werden – je früher, desto besser. 

Bei der AID-Auswahl auf die Minima und Maxima achten 

Bei vielen Frauen ist der Kinderwunsch eine große Motivation und sie nehmen gerne mehr Aufwand auf sich, um die Glukosewerte konstant zu halten. Die automatisierten Insulinabgabesysteme, auch Hybrid Closed Loop genannt, sollten einen Zielwert von 5.3 mmol/L (95 mg/dL) oder tiefer unterstützen, denn bei einigen Geräten ist es nicht möglich, einen Zielwert unter 5.6 mmol/L (100 mg/dL) einzugeben. Sie sind für die Vorbereitung einer Schwangerschaft und die Schwangerschaft selbst deshalb nicht zugelassen.  

Worauf du beim Schwanger werden achten solltest 

Um Risiken für Mutter und Kind zu senken, sind unter anderem folgende Punkte wichtig: 

  • eine engmaschige diabetologische Betreuung 
  • die Fähigkeit, Kohlenhydrate richtig einzuschätzen und abzufangen 
  • das Wissen über das Verhalten bei Ketoazidose und wie man sie vermeidet 
  • die Fähigkeit, den Blutzucker selbst zu kontrollieren und zu managen 
  • Stress vermeiden 

Um einen optimalen Blutzuckerverlauf halten zu können, hilft ein strukturierter Tagesablauf. Außerdem sind Nahrungsmittel zu bevorzugen, die den Blutzuckerspiegel flach halten oder die mit der richtigen Menge Insulin gut abgefangen werden können. Wenn die Gelüste nach schnellen Kohlenhydraten nicht zu bändigen sind, ist eine Aufteilung in mehrere Rationen ratsam. 

Intelligente Systeme unterstützen Schwangere mit speziellen Programmen 

Bei Schwangeren kann sich der Basalinsulinbedarf alle drei Tage ändern. Smarte Systeme merken sich die Werte rückwirkend bis zu 14 Tage und können so die Anpassung unter Umständen nicht schnell genug umsetzen. Solche Schwankungen können beispielsweise mit der Boost-Funktion geglättet werden. Gerade AID-Systeme können die Vorbereitung und die Schwangerschaft vereinfachen und den Blutzuckerverlauf sehr nahe an den von gesunden Frauen bringen – jedoch ist das Wissen und der Wille der Betroffenen unabdingbar.  

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