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Herbstzeit ist Weinzeit

Der Herbst ist die Zeit der Traubenlese. Doch die Winzerfeste werden wohl dieses Jahr Corona-bedingt nicht im üblichen Rahmen oder teils auch gar nicht stattfinden können. Dennoch werden sicherlich viele von Ihnen ab und zu ein Gläschen Wein trinken. Was gilt es beim Alkoholkonsum in Bezug auf Diabetes zu beachten?

Diabetes und Alkohol
Alkoholkonsum hat einen Einfluss auf den Blutzucker.

Früher wurde Menschen mit Diabetes empfohlen, gänzlich auf Alkohol zu verzichten. Mittlerweile ist diese Forderung nach totaler Abstinenz überholt. Grundsätzlich gilt aber für Menschen mit Diabetes – wie ganz generell für alle Personen – Alkohol sparsam zu geniessen.

Ein sparsamer Alkoholkonsum bedeutet:

  • Frauen: maximal 125 ml Wein oder 250 ml Bier pro Tag sowie mehrere alkoholfreie Tage pro Woche.
  • Männer: maximal 250 ml Wein oder 500 ml Bier pro Tag sowie mehrere alkoholfreie Tage pro Woche.

Beeinträchtigung der Zuckerfreisetzung

Alkohol beeinflusst den Blutzucker. Denn während die Leber mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist, ist ihre Glukose-Produktion und Glukose-Abgabe vermindert. Bereits ein Alkoholspiegel von 0.45 Promille hat einen hemmenden Einfluss auf die Zuckerfreisetzung aus der Leber. Dies kann unter anderem zur Folge habe, dass eine Senkung des Blutzuckers, auch erst Stunden nach dem Alkoholkonsum, auftreten kann. Wie stark der Alkohol den Blutzucker senkt, hängt vom Getränk und der Menge sowie von Ihrem Geschlecht, Ihrer Grösse und Ihrem Körperwicht ab. Insbesondere bei grossen Mengen können Unterzuckerungen (in der Fachsprache Hypoglykämien genannt) auftreten. 

Gefahr einer Unterzuckerung

Wenn Sie die Insulindosis beim Konsum von alkoholischen Getränken nicht anpassen, besteht die Gefahr einer Unterzuckerung. Diese kann noch bis zu 12-16 Stunden später auftreten. Nächtliche Unterzuckerungen sind nach Alkoholkonsum deshalb keine Seltenheit.

Um eine Unterzuckerung zu verhindern, achten Sie bitte auf Folgendes:

  • Kombinieren Sie Alkohol immer mit einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit.
  • Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt, ob Sie für die in den alkoholischen Getränken enthaltenen Kohlenhydrate einen angepassten oder keinen Bolus abgeben sollen.
  • Besprechen Sie als Pumpennutzerin/-nutzer mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt, ob und für wie lange Sie Ihre Basalrate nach Alkoholkonsum senken sollen.
  • Messen Sie Ihren Blutzuckerspiegel noch regelmässiger und zwingend vor dem zu Bett gehen.
  • Achten Sie auf die typischen Symptome der Unterzuckerung wie Schwindel, vermehrtes Schwitzen oder eingeschränkte Sinneswahrnehmungen.
  • Informieren Sie die Personen in Ihrem Umfeld, damit diese ebenfalls auf Symptome achten. (Denn Alkohol kann auch die Wahrnehmung einer Unterzuckerung mindern.)

Glukagonspritze ohne Wirkung

Da der Alkohol die Glukoseproduktion durch die Leber behindert, ist das Spritzen von Glukagon wirkungslos. Es ist deshalb wichtig, dass Sie darauf achten, dass Sie gar nicht erst in eine schwere Unterzuckerung fallen.


Beachten Sie deshalb beim Alkoholkonsum die oben genannten Punkte und sprechen Sie sich vorgängig mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt bzw. Ihrer Diabetesberaterin / Ihrem Diabetesberater ab.

Wie erwähnt, sollten Sie jeweils auch etwas Kohlenhydrathaltiges essen, wenn Sie Alkohol trinken. Und was gehört zwingend zu einem typischen Herbst-Menü? Genau, der Kürbis! Wenn Sie Kürbis-Liebhaberin oder -Liebhaber sind, sollten Sie unbedingt unser Herbst-Rezept ausprobieren! 


Somit wünschen wir Ihnen einen farbenfrohen und genussvollen Herbst!


Weitere Informationen:

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