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Rund 2500 Teilnehmende aus der ganzen Welt nahmen am diesjährigen Ultra-Trail du Mont Blanc teil. Unter ihnen war auch unser Kollege Alexander Pope, der die 171 Kilometer lange Strecke in Angriff nahm. Das Besondere an ihm: Alexander hat Typ-1-Diabetes (T1D) und musste deshalb während des Laufs seine Glukosewerte ständig im Auge behalten. Im Interview spricht der Softwareentwickler aus Südafrika über seine Erfahrungen.

A man smiles into the camera
Alexander Pope hat seine Glukosewerte im Griff – auch während eines Marathons

Alexander, wie hast du den Mont-Blanc-Trail erlebt?

Der Ultra Trail du Mont Blanc ist ein extremes, aber sehr besonderes Erlebnis. In Chamonix kommen Trail-Läufer aus der ganzen Welt zusammen, es ist sehr international. Ich hatte das Privileg, daran teilzunehmen. Der Lauf führt rund um den Mont Blanc durch drei Länder – die Schweiz, Frankreich und Italien. Man startet am Freitagabend kurz vor Einbruch der Dunkelheit und läuft die ganze Nacht. Die schnellsten Läufer kommen am Samstagnachmittag ins Ziel, aber die meisten von uns laufen bis in die zweite Nacht und den zweiten Tag hinein. Das sind zwei Nächte ohne Schlaf für mich. Als am Sonntag die Sonne aufging, war ich im Ziel.

Das klingt hart. Hattest du Unterstützung?

Ich hatte eine fantastische Unterstützungscrew – meine Freundin und ein Freund versorgten mich mit Essen, Kleidung und moralischer Unterstützung auf der Strecke. Unterwegs habe ich ein paar kurze Pausen eingelegt, insgesamt anderthalb Stunden an den Versorgungsstationen. Ich habe nicht geschlafen, weil ich mich wach genug fühlte, um weiterzumachen.

Ich habe jetzt viel Erfahrung und steuere meine Therapie manuell über die mylife YpsoPump bei solch langen Läufen.

Was musstest du wegen deines Diabetes beachten?

Wenn man mit Diabetes trainiert, muss man immer seine Glukosewerte im Auge behalten und meist auf Insulin verzichten. Wenn man sehr lange Läufe macht, wird es interessant. Dann braucht der Körper Insulin, um die Kohlenhydrate für das Laufen aufzunehmen. Ich habe inzwischen viel Erfahrung und steuere meine Therapie bei solchen langen Läufen manuell über die mylife YpsoPump. Im Alltag benutze ich mylife Loop und bin sehr zufrieden damit: Ich schlafe besser und meine Glukosewerte bleiben länger im grünen Bereich.

Hast du auf der Strecke andere Menschen mit Diabetes getroffen?

Ja, ich habe einen anderen Läufer mit T1D getroffen. Es war schön, mit jemandem zu sprechen, der sich in einer ähnlichen Situation befindet. Wir haben beide gemerkt, dass das Adrenalin am Anfang unsere Glukosewerte in die Höhe trieb, und wir haben beide versucht, sie wieder in einen guten Bereich zu bringen. Die Leute sind im Allgemeinen sehr konzentriert, aber wenn ich die Möglichkeit habe, mich zu unterhalten, ist das eine willkommene Ablenkung von der vielen Zeit, in der ich mit mir selbst rede.

Was hat dich am meisten beeindruckt?

In der ersten Nacht war die Überquerung des Col de la Seigne von Frankreich nach Italien um 2 Uhr morgens und auf 2500 m Höhe sehr beeindruckend. In dieser Nacht war es sehr ruhig, obwohl viele Leute da waren. Der Himmel war klar und es wehte ein kalter Wind. Das Mont-Blanc-Massiv war wunderschön.

Wie hast du durchgehalten?

Der Lauf ist so lang, dass man nicht darüber nachdenken sollte, wie weit man noch vom Ziel entfernt ist. Deshalb habe ich die Strecke in kleine Abschnitte unterteilt und mir beispielsweise überlegt, wie lange es noch dauert, bis ich das Betreuungsteam wieder sehe. Ich hatte am Samstagnachmittag einen Tiefpunkt - mein Glukosewert war hoch und ich war sehr müde. Da ist es gut, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: essen, trinken und weitermachen. Das ist eine Moral fürs Leben. Ich wurde belohnt: Als ich die Runde geschafft hatte und nach 36 Stunden im Ziel ankam, war das unglaublich. Das war ein riesiges Erfolgserlebnis.

Natürlich muss ich mehr planen und aufpassen als Menschen ohne Diabetes.

Wie lange hast du schon Typ-1-Diabetes?

Bei mir wurde die Diagnose vor 18 Jahren gestellt, ich verbringe also schon mein halbes Leben mit Diabetes. Anfangs war ich unsicher Sport zu treiben und habe vorsichtig angefangen. Im Laufe der Jahre habe ich viel ausprobiert und gelernt. Jetzt kann ich fast alles machen, was ich will. Natürlich muss ich mehr planen und aufpassen als Menschen ohne Diabetes. Ich muss zum Beispiel immer ein paar Süssigkeiten mitnehmen oder einen Notfallplan haben, falls mein Infusionsset ausfällt. Im Laufe der Jahre bin ich immer weiter und länger gelaufen. In Südafrika habe ich fünfmal am 90-km-Comrades-Marathon teilgenommen. Ich bin nicht der talentierteste Läufer, aber es macht mir Spass mein eigenes Potenzial immer mehr zu erweitern.

Was hat dich zu Ypsomed geführt?

Ich bin 2020 mit meinen beiden Hunden von Johannesburg in die Schweiz gekommen, auf der Suche nach einem Abenteuer. Zuerst habe ich in Lausanne gearbeitet. Ich interessiere mich schon lange für die Diabetestechnologie und freue mich, dass ich nun an Projekten wie der Weiterentwicklung unserer Insulinpumpe arbeiten kann, die das Leben von Menschen mit Diabetes stark verändern wird.

Ich benutze mylife Loop seit etwa einem Jahr und habe viele Verbesserungen festgestellt.

Was hältst du von den modernen Behandlungsmöglichkeiten für Diabetes?

Es ist aufregend, wenn man bedenkt, wie weit wir gekommen sind. Ich benutze mylife Loop seit etwa einem Jahr und habe viele Verbesserungen festgestellt. Davor hatte ich eine Insulinpumpe ohne Loop und davor habe ich Insulinpens benutzt. Es ist erstaunlich, dass die Diabetestechnologie es sicher und möglich macht, Dinge zu tun wie 36 Stunden lang ohne Schlaf zu laufen. Vor 30 Jahren war das noch undenkbar, und selbst vor zehn Jahren wäre es noch viel schwieriger gewesen. Mit dem Zugang zur Technologie hält einen Diabetes nicht mehr zurück – man kann viele verschiedene Dinge tun. Es ist auch motivierend, wenn man darüber nachdenkt, wie viel mehr wir bei Ypsomed in Zukunft für Menschen mit Diabetes tun können.

Takaisin